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Ayurveda-Kur für zu Hause: 10 Tage Genuss-Rezepte für eine gesunde Mundflora

Redaktion

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Verschiedene Zutaten für eine Ayurveda-Kur zu Hause
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Warum die ganzheitlich praktizierende Zahnärztin Dr. Annette Jasper Ayurveda empfiehlt? Weil es Mundflora und Körper stärkt! Dafür verrät die Autorin von „Gesund beginnt im Mund“ ihren 10-Tages-Plan, wie eine Ayurveda-Kur für zu Hause funktioniert.

Parodontitis hat Auswirkungen auf den ganzen Körper

„Parodontitis ist weit mehr als eine Erkrankung des Zahnhalte-Apparats“, weiß die ganzheitlich tätige Zahnärztin und Ayurveda-Therapeutin Dr. Annette Jasper. Sie erklärt: „Die Bakterien gelangen bei dieser Entzündung des Zahnfleischs überallhin im Körper. Diese Keime lagern sich in Blutgefäßen, den Herzklappen, Gelenken und Organen ab. Sie sind mit beteiligt an etlichen Erkrankungen: Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Mattigkeit, Infektanfälligkeit, Bluthochdruck bis hin zu Demenz und Herzinfarkt. Es heißt, dass eine chronische Parodontitis sogar das Brustkrebsrisiko erhöhen kann.“

Doch Sie können gegensteuern. Und zwar nicht mit aggressiven Mundwässern, sondern mit sanftem Ayurveda. Denn wenn eine Erkrankung den gesamten Körper betrifft, dann reicht es nicht, nur den Mundraum zu behandeln.

Dr. Annette Jasper, Zahnärztin und Ayurveda-Expertin
Dr. Annette Jasper: „In nur zehn Tagen schaffen Sie sich eine neue Basis für Ihre Gesundheit.“ / © Privat

Parodontitis immer zahnärztlich behandeln lassen

Eine Parodontitis, oft auch als Parodontose bezeichnet, sollte immer zunächst von einem Zahnarzt bzw. einer Zahnärztin behandelt werden. Denn: Die Erkrankung muss nicht nur auf den Zahnapparat beschränkt sein, sondern kann Entzündungen im gesamten Körper auslösen. Damit einher geht ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Frühgeburten.

Zu erkennen ist Parodontitis an blutendem Zahnfleisch und später an wackligen Zähnen. Die systemische Behandlung besteht aus mehreren Schritten, unter anderem aus einer der gründlichen Reinigung der Zähne, auch unterhalb des Zahnfleischrands. Bei Bedarf erfolgt auch ein operativer Eingriff. Parodontitis ist chronisch und deshalb nicht heilbar – aber mit der richtigen Behandlung gut in den Griff zu bekommen.

Ayurveda stärkt die guten Bakterien

Der menschliche Körper enthält über 100 Billionen Mikroorganismen. Die meisten von ihnen befinden sich im Darm, auf der Haut und der Mundschleimhaut. Und genau hier kommt Ayurveda ins Spiel: Die alte indische Lehre kann laut Dr. Annette Jasper die körpereigenen Bakterien wieder in die gesunde Balance bringen und das Immunsystem stärken. „So können Sie nicht nur körperlichen, sondern auch seelischen Herausforderungen standhalten. Die Ayurveda-Lehre setzen wir sinnvollerweise Hand in Hand mit anderen Heilmethoden ein – kombinieren sie zum Beispiel mit anderen naturheilkundlichen Verfahren“, so die Expertin.

Was ist Ayurveda?

Ayurveda (Sanskrit, wörtlich übersetzt „Lebensweisheit“) ist eine traditionelle indische Heilkunst. Die Anfänge gehen bis in das 2. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die ganzheitliche Lehre kombiniert Praxis und Philosophie mit Fokus auf die menschliche Gesundheit und Krankheiten. Grob gesagt umfasst Ayurveda nicht nur eine spezielle Ernährungsweise, sondern auch Massagen und Reinigungsrituale, Yoga und Heilkräuter.

In der ayurvedischen Lehre gibt es darüber hinaus drei sogenannte Dosha-Typen (Kapha, Pitta und Vata), in die Menschen eingeteilt werden können.

Ayurveda-Kur für zu Hause mit Anleitung: Schritt für Schritt zu mehr Gesundheit

In nur zehn Tagen schaffen Sie sich eine neue Basis für Ihre Gesundheit – mit ayurvedischer Ernährung, die den Körper von Grund auf stärkt.

Ayurveda-Tag 1: Wärmer essen, Glückshopser wagen

Drei warme Mahlzeiten am Tag pflegen den Darm, sodass er viele Vitalstoffe aus der Nahrung aufnehmen kann. Diese Rezepte genießen Sie drei Tage lang morgens, mittags und abends.

Rezept für gedünstete Äpfel:

  • Zutaten für 4 Personen: 3 bis 4 Äpfel, Kardamom, Zimt, Vanille, Sternanis, Nelken, Pfeffer (im Mörser klein reiben. Gewürzmischung kann im Schraubglas aufbewahrt werden), 2 EL Butter oder Ghee

  • Zubereitung: Äpfel waschen und in grobe Stücke schneiden. 1 EL Gewürzmischung in die Pfanne mit Ghee oder Butter geben, kurz aufschäumen lassen. Äpfel in die Pfanne zur Gewürzmischung geben. Äpfel bei geschlossenem Pfannendeckel und kleiner Hitze etwa 5–7 Min. dünsten. Das Obst ist am besten zubereitet, wenn es seine Form noch hat, aber weich geworden ist.

Rezept für Khichari-Suppe:

  • Zutaten für 4 Personen: 100 g Basmatireis, 50 g Mung Dal, 1 dünne Scheibe Ingwer, 1 TL Kreuzkümmelsamen, ½ TL Garam masala, 1 TL Butter oder Ghee, ½ TL Salz, frisches Koriandergrün

  • Zubereitung: Reis und Mung Dal waschen. Ingwer fein würfeln. Gewürze in Butter oder Ghee anrösten. Mit 600 ml Wasser zum Kochen bringen, Salz dazugeben. Reis-Dal-Mischung ins kochende Wasser geben, 40 Min. köcheln lassen. Mit Koriandergrün abschmecken.

Rezept für Minestrone:

  • Zutaten für 4 Personen: 1 Karotte, 2 Stangen Sellerie, 1 Fenchel, 1 Stange Porree, 2 Zwiebeln, 1 EL Butter/Ghee, Gemüsebrühe, Gewürze: Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Essig

  • Zubereitung: Gemüse putzen, klein schneiden, mit 2 l Wasser erhitzen und 30 Min. köcheln. Zwiebeln würfeln und in Butter oder Ghee anrösten. Das abgeseihte Gemüse hinzugeben, auch kurz anrösten. Mit Gemüsebrühe ablöschen, 25 Min. köcheln lassen. Würzen und abschmecken.

Ayurveda-Tag 2: Gönnen Sie sich Regelmäßigkeit

Sie kommen in den ayurvedischen Tages-Rhythmus. Nach den ersten beiden Tagen sind kleine Ausnahmen okay. So sieht der Tagesablauf aus:

  • Frühes Aufwachen noch vor dem Sonnenaufgang. Jetzt herrscht goldenes Licht, Sie haben die besten Ideen.
  • In der Zeit von 12 bis 14 Uhr ist das Verdauungsfeuer am größten, genießen Sie jetzt das Mittagessen.
  • Ab ins Bett vor 22 Uhr. Der Körper will sich regenerieren

Ayurveda-Tag 3: Meditieren ist nicht schwer!

Nehmen Sie sich täglich drei Minuten, um zu meditieren. Schon diese kurze Zeit schenkt sehr viel Ruhe!

Dazu zünden Sie eine Kerze an und schauen in die Flamme. Meditation ist nichts, was Sie lernen müssen. Wer atmen kann, kann auch meditieren. Allerdings ist es etwas, was Sie zulassen müssen. Die aufsteigenden Gedanken auszuhalten ist ja nicht immer einfach.

Allein zu Hause: Sicher gelingt die Meditation besser, wenn Sie ungestört sind.

Jetzt startet die Aufbau-Phase:

Ayurveda-Tag 4: Morgens gibt es jetzt nährendes Porridge

Entfacht das Verdauungsfeuer: Die Zeit bis 10 Uhr morgens dient dazu, den Körper zu entgiften und zu reinigen. Ballaststoffe helfen dabei.

Rezept für Porridge:

  • Zutaten für 4 Personen: 1 große Tasse Haferflocken, 1 Prise gemahlener Ingwer, Salz

  • Zubereitung: Flocken mit Ingwer und Salz in einer Pfanne ohne Fett ca. 3 Min. rösten. Mit zwei Tassen Wasser übergießen und einige Minuten köcheln lassen. Es kann notwendig sein, Wasser nachzugießen. Die Mischung sollte schön sämig sein. Von der Herdplatte nehmen und zugedeckt noch weitere ca. 10 Min. ziehen lassen.

Zum Brei passen gut gedünstete Früchte, z. B. Aprikosen, Äpfel, Birnen. Die Verdauung von rohen Früchten gilt als zu kräftezehrend.

Ayurveda-Tag 5: Gönnen Sie sich mittags nun Curry

Diese Mahlzeit spendet gute Energie.

Rezept für Blumenkohl-Curry:

  • Zutaten für 4 Personen: 400 g Kichererbsen (Glas), 2 TL Kurkuma, 2 TL Kreuzkümmelsamen, 8 EL Sonnenblumenkerne, 1 Blumenkohl, 2 EL Kokosöl, 1,6 l Kokosmilch, Salz, frische Minze
  • Zubereitung: Kichererbsen, Gewürze, Sonnenblumenkerne und Blumenkohl im Kokosöl anbraten. Mit Kokosmilch ablöschen. Gemüse darin gar kochen lassen, salzen, mit Minze garnieren. Dazu passt Reis.

Morgen kommt ein anderes Gemüse ins Curry!

Ayurveda-Tag 6: Abends gibt es immer Suppe!

Diese Mahlzeit leitet Säuren und Gifte aus und verbessert so den Zellaufbau.

Rezept für Möhren-Kokos-Suppe:

  • Zutaten für 4 Personen: 1 Stange Lauch, 2 EL Butter/Ghee, 1 TL Currypulver, 500 g Möhren, 200 g Knollensellerie, 1 Kartoffel, 1 Apfel, 400 ml Kokosmilch, Salz, Pfeffer, Petersilie oder Koriander

  • Zubereitung: Geschnittenen Lauch in Butter oder Ghee andünsten, Currypulver einrühren, anderes geschnittenes Gemüse plus Apfel mit andünsten. Mit der Kokosmilch und 300 ml Wasser ablöschen. 20 Min. köcheln. Salzen und pfeffern. Mit Petersilie oder Koriander garnieren.

Ayurveda-Tag 7: Zahnpflege nach Ayurveda-Art

In den Zahnzwischenräumen sammeln sich 90 Prozent aller schädlichen Bakterien. So gehen Sie bei der Zahnpflege vor:

  • Nach dem Zähneputzen Interdentalbürsten
  • Ölziehen nach dem morgendlichen Zähneputzen: 1 TL Kokosöl in den Mund nehmen und 5 bis 20 Minuten hin und her bewegen, um Gifte und Keime aus dem Mundraum zu lösen.
  • Nach dem Ölziehen wird die Zunge mit einem Zungenschaber (Drogeriemarkt) oder Esslöffel abgezogen.

Ayurveda-Tag 8: Heißes Wasser und Fußmassage

Trinken Sie morgens nach dem Aufstehen zwei bis drei Gläser heißes Wasser in kleinen Schlucken. Laut ayurvedischer Lehre aktiviert dies die Transportkanäle, sodass Schadstoffe ausgeleitet werden können.

Über eine Fußmassage können Sie abends das ganze Nervensystem beruhigen – so gelingt das Einschlafen leichter. Nehmen Sie dazu ein Massage-Öl, dessen Duft Sie lieben, zum Beispiel Lavendel-Öl. Nach dem Kneten ziehen Sie dicke Wollsocken über Ihre warmen Füße.

Ayurveda-Tag 9: Täglich zwei Yoga-Übungen fürs Glück

Der Hund-Flow macht den Rücken weich und massiert den Darm. So geht’s:

  • Gehen Sie in den Vierfüßlerstand und atmen ruhig.
  • Beim nächsten Ausatmen strecken Sie die Arme durch, der Po zieht dadurch nach hinten und oben.
  • Der Rücken bleibt gerade, die Schultern bewegen sich von den Ohren weg.
  • Die Beine dürfen leicht gebeugt sein.
  • Zehn Atemzüge halten.
  • Dann zurück in den Vierfüßlerstand.
  • Dreimal wiederholen.

Der Drehsitz massiert alle inneren Organe. So geht’s:

  • Setzen Sie sich aufrecht mit gestreckten Beinen auf den Boden.
  • Dann stellen Sie den rechten Fuß außen neben das linke Knie.
  • Nun drehen Sie sich aus dem geraden unteren Rücken mit der Brust zum aufgestellten Knie hin.
  • Sie umfassen das Knie mit dem linken Arm, den rechten stellen Sie hinter sich ab.
  • Zehn Atemzüge halten, dann die Seite wechseln.

Ayurveda-Tag 10: Lebens-Energie satt

Rasayana-Lebensmittel schenken Ihnen nach ayurvedischer Lehre frische Lebensenergie, sie wirken verjüngend. Klasse, essen Sie täglich davon! Empfohlen werden je nach Dosha-Typ Äpfel, (getrocknete) Aprikosen, Datteln, Feigen, Honig, Mangos, Rosinen, Möhren, Zwiebeln, Mandeln, Cashewkerne, Knoblauch, Kardamom, Zimt, Muskatnuss und Safran.

So arbeitet Kaffee für Sie: Wenn Sie dem Kaffee eine Prise Zimt, gemahlene Nelken, Ingwer oder Kardamom hinzufügen, puffern Sie seine Säure ab – so kann er weder Magen noch Zähnen etwas anhaben und ist sogar in Maßen gesund.

Notieren Sie täglich mindestens drei Dinge in ein Dankbarkeitstagebuch, für die Sie dankbar sind. So trainieren Sie sich selbst darauf, auf die schönen Dinge zu achten, die Sie tagsüber so erleben. Toll, Sie denken positiver! Gut zu wissen: Stress macht den Körper sauer – Dankbarkeit hilft dabei, Stress abzubauen.

Ayurveda-Kur für zu Hause: Dranbleiben lohnt sich!

Der Körper und die Seele brauchen 30 Tage, um ein neues Ritual zu einer festen Gewohnheit werden zu lassen. Und die Mundschleimhaut ist nach 30 Tagen vollständig erneuert. Aus diesem Grund lohnt es sich, das Programm auf 30 Tage zu verlängern – vor allem, wenn Sie festgestellt haben, dass es Ihnen bis hierher gutgetan hat.

Dabei macht es nichts, wenn Sie sich nicht an alle Tipps halten: Nicht das, was Sie mal tun, entscheidet über die Gesundheit, sondern das, was Sie immer tun.

Ayurveda schmeckt und tut ja so gut! Viele weitere Anregungen finden Sie im Buch:

„Gesundheit beginnt im Mund“, Dr. Annette Jasper, Riva Verlag, 19,99 Euro

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