Medizin, die mir geholfen hat.
Die pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) Svenja Paternoga aus der Medicon Apotheke in Nürnberg litt knapp zwei Jahrzehnte unter wiederkehrenden Blasenentzündungen. Mit einer Milchsäure-Kur fand sie die Therapie, die für sie am besten geeignet ist.
Immer wiederkehrende Blasenentzündungen
Zwischen meiner Pubertät und meinem 30. Lebensjahr gab es kaum ein Jahr, indem ich keine Blasenentzündung hatte. Das Brennen beimWasserlassen, die Schmerzen im Unterbauch und das ständige Müssen warenaltbekannte Beschwerden. In den Zwanzigern wurde es dann so schlimm, dass ich einmal im Quartal unter einer Blasenentzündung litt.
Ständig Blasenentzündung: Kein Befund gab Aufschluss
Vom Hausarzt bis zum Urologen verschrieb man mir in der Regel ein Antibiotikum. In selteneren Fällen wurde auch eine Bakterienkultur angelegt, um zu prüfen, ob die Entzündung bakteriell ist und welcher der richtige Wirkstoff ist. Allerdings nimmt die Kultur zwei bis drei Tage in Anspruch und so lange muss man die Beschwerden dann aushalten.
Irgendwann riet mir ein Urologe zu einem Harnröhrenabstrich, bei dem Gonokokken, Mykoplasmen, Chlamydien und Vaginalpilz abgeklärt wurden – ergebnislos. Die nächste Maßnahme war im Jahr 2016 die Impfung gegen wiederkehrende bakterielle Blasenentzündungen. Die drei Spritzen brachten einen kurzfristigen Erfolg, aber irgendwann kam die Infektion zurück – diesmal mit sehr viel Blut im Urin.
Zu dem Zeitpunkt war meine Geduld ausgereizt, denn auch die anschließende Blasenspiegelung gab keinen Aufschluss. Mittlerweile kannte ich natürlich alle Tipps wie die richtige Intimhygiene, viel Trinken, keine kalten Füße bekommen in- und auswendig. Ich beherzigte sie alle, leider vergebens.
Wann sollte ich bei einer Blasenentzündung zum Arzt?
Bei rund der Hälfte aller Betroffenen bessert sich eine Blasenentzündung (Zystitis) nach sieben Tagen. Zum Arzt bzw. zur Ärztin sollten Sie gehen, wenn die Schmerzen beim Wasserlassen nicht mehr auszuhalten sind, wenn die Flanke schmerzt oder Sie schwanger sind. Bleibt die ärztliche Behandlung in diesen Fällen aus, kann sich eine Blasenentzündung über Harnleiter auch auf die Nieren ausweiten und dort zur Entzündung der Niere oder des Nierenbeckens führen. Um dies zu vermeiden, rät der Arzt bzw. die Ärztin in der Regel zu Antibiotika. Diese Medikamente helfen effektiv, die verursachenden Bakterien abzutöten, sodass sich die Beschwerden schnell bessern.
Wichtig zu wissen: Eine Blasenentzündung wird häufig durch E.coli-Bakterien hervorgerufen. Wenn nach dem Stuhlgang der Po mit dem Toilettenpapier von hinten nach vorne abgewischt, können die Bakterien in die Blase gelangen.

Milchsäurebakterien-Kur half endlich
Weder die Ärzte noch ich wussten irgendwann noch einen Rat und ich hatte die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben. Bis ich 2020 eine Fortbildung zur Fachberaterin für Darmgesundheit machte. Unter den Präparaten war eines mit Milchsäurebakterien für die Verbesserung der Scheidenflora dabei. Dies nahm ich rund sechs Monate einmal täglich. Denn eine gestörte Scheidenflora kann eine Infektion begünstigen.
Seit der Einnahme hatte ich keine einzige Blasenentzündung mehr. Nicht einmal während der Schwangerschaft! Für mich hat mein Leben eine ganz neue Qualität erreicht. Daher empfehle ich das Präparat mit den Lactobazillus-Stämmen sowie ein immunstärkendes Produkt, das ich nehme, auch meinen Kundinnen in der Apotheke.
Manche möchten auf die Schnelle nur das vom Arzt verschriebene Antibiotikum rausholen. Doch viele Frauen, insbesondere mit wiederkehrenden Blasenentzündungen, sind über meinen Tipp sehr dankbar. Die meisten von ihnen nehmen ungern mehrmals im Jahr ein Antibiotikum und haben schon viel ausprobiert. Die Rückmeldungen waren bisher übrigens immer positiv.
Behandlung von Blasenentzündung: Kombination aus Antibiotika und Naturmedizin sinnvoll
Neben einer ärztlichen Antibiotika-Therapie und einer Milchsäurebakterien-Kur, zu der auch viele Ärzt:innen raten, gibt es viele natürliche Wege, den Selbstheilungsprozess zu unterstützen und die Symptome zu lindern, zum Beispiel:
- viel Wasser trinken, um die Blase durchzuspülen
- Cranberry-, Preiselbeer- oder Heidelbeer-Saft trinken (ca. 300 Milliliter pro Tag)
- vorbeugend helfen auch Cranberry-Präparate aus der Apotheke, gerade bei wiederkehrenden Blasenentzündungen
- Zitrusfrüchte, Kaffee und Alkohol meiden
- Tees mit harntreibenden Wirkstoffen trinken, zum Beispiel mit Bärentraubenblättern, Kamille oder Salbei
- Beckenboden warmhalten, zum Beispiel mit Sitzbädern oder Wärmflasche
Darüber hinaus gibt es Arzneimittel auf pflanzlicher Basis (z.B. mit Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Liebstöckel), die in der Apotheke erhältlich sind. Viele Frauen haben auch positive Erfahrungen mit homöopathischen Arzneimitteln. Gut zu wissen: Sie können verschiedene Maßnahmen auch kombinieren. Gerade wenn Sie Antibiotika nehmen, können Sie den Heilungsprozess mit naturheilkundlichen Mitteln unterstützen. Oder: sollte durch die Einnahme von Antibiotika die Darmflora gestört sein, können Sie (den Darm) mit der Kraft der Natur unterstützen.
Erzählen Sie uns Ihre Geschichte
Haben Sie auch gute Erfahrungen mit Verfahren der Integrativen Medizin (z.B. Homöopathie, Phytomedizin, TCM …) gemacht? Dann freuen wir uns, wenn Sie uns davon berichten.
Artikel-Quellen