Bei Regelschmerzen greifen viele Frauen zu Schmerzmitteln. Da der Leidensdruck oft sehr hoch ist, werden dabei sogar Nebenwirkungen in Kauf genommen. Die Gynäkologin Dr. Anja Engelsing hingegen setzt bei der Behandlung von Menstruationsbeschwerden auf die ganzheitliche Medizin – und die sanfte Kraft der Frauenpflanzen wie Mönchspfeffer während der Periode. Denn: Was natürlich ist, ist gut.
Jede dritte Frau leidet unter Regelbeschwerden
Ziehende Schmerzen im Rücken und im Bauch, Unterleibskrämpfe, Übelkeit, Völlegefühl – etwa jede dritte Frau, die meine Praxis aufsucht, leidet an Menstruationsbeschwerden. Erst kürzlich kam eine 32-jährige Patientin völlig aufgelöst in meine Sprechstunde. Sie litt unter derart starken Regelschmerzen, dass sie ihren Alltag nur noch eingeschränkt bewältigen konnte.
Während ihrer Periode kämpfte sie mit Schwindel und extremer Müdigkeit. An mindestens zwei Tagen im Monat waren die Schmerzen so unerträglich, dass sie nicht zur Arbeit gehen und nur noch mit einer Wärmflasche im Bett liegen konnte. Hinzu kam, dass die junge Frau einen sehr kurzen Zyklus von nur 23 Tagen hatte, so dass der Leidensdruck durch die häufigen Blutungen enorm hoch war. Sie sagte mir, sie würde alles dafür tun, um die beißenden Krämpfe zu betäuben.
Schulmedizin und Naturheilkunde bei Menstruationsbeschwerden kombinieren
In meiner Praxis behandle ich meine Patientinnen nach einem ganzheitlichen Konzept. Statt also gleich ein krampflösendes Schmerzmittel gegen Menstruationsbeschwerden zu verschreiben, setze ich zunächst auf eine naturmedizinische Therapie. Hinter diesem Leitgedanken steckt ein selbstverständliches Miteinander von medizinischer und naturheilkundlicher sowie menschlicher Kompetenz.

Bei Menstruationsbeschwerden: Das rät Gynäkologin Dr. Anja Engelsing
Vor diesem Hintergrund empfahl ich meiner Patientin, sich schonend und ausgewogen, am besten vegetarisch zu ernähren. Denn eine gesunde, pflanzliche Kost hat einen spürbaren Einfluss auf unser Wohlbefinden. Wichtig war auch während der Regel starken Kaffeekonsum zu meiden. Denn Koffein verengt die Blutgefäße und kann Krämpfe verstärken. Weiterhin riet ich ihr rund um die Monatsblutung täglich 400 bis 600 Milligramm Magnesium einzunehmen, da das Mineral krampflösend wirkt.
Mönchspfeffer während Periode: So wirkt die Heilpflanze
Doch die entscheidende Arznei und mein Mittel der ersten Wahl zur Unterstützung des Zyklus ist Mönchspfeffer. Die Arzneipflanze des Jahres 2022 lindert bekanntlich Regelschmerzen und reguliert zu kurze Monatszyklen. Das bewährte Heilkraut ist in der Lage, die Ausschüttung des Hormons Prolaktin zu reduzieren. Frauen, die von starken Regelschmerzen und Krämpfen während der Periode geplagt werden, weisen oft einen erhöhten Pegel dieses Hormons auf.
Mönchspfeffer hilft dabei, das hormonelle Gleichgewicht auf natürliche Weise wieder herzustellen. Die Studienlage für Mönchspfefferfrüchte ist übrigens sehr gut. Die Wirkung der Pflanze geht vorrangig auf sogenannte sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie Diterpene, Iridoidglykoside und Flavonoide zurück.
Wie Mönchspfeffer den weiblichen Zyklus unterstützt
Folglich verordnete ich meiner Patientin über drei bis sechs Monate die tägliche Einnahme eines Mönchspfeffer-Fertigpräparats, immer morgens ein Dragée auch während der Periode. Schon bei der nächsten Monatsblutung spürte sie bereits einen schmerzlindernden und entkrampfenden Effekt. Die volle Wirkung stellte sich aber erst zwei bis drei Monaten später ein. So lange braucht es nämlich, bis sich der Hormonhaushalt normalisiert. Bedeutet also: Geduld haben!
Aber das Warten hat sich in jedem Fall gelohnt. Nach jahrelangen Regelbeschwerden litt meine Patientin zum ersten Mal in ihrem Leben nicht mehr unter Schwindelattacken und Erschöpfung, auch die Schmerzen wurden deutlich gelindert. Zudem verlängerte sich ihr Zyklus nach der wochenlangen Einnahme des Frauenkrauts auf 28 Tage. Für die junge Frau bedeutete Mönchspfeffer für ihre Periode eine enorme Erleichterung und einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität.