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Was hilft gegen Durchfall? Diese 4 Hausmittel sollten Sie kennen

Redaktion

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Getrocknete Salbei-Blätter in einem Glasbehälter und einem Korb
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Wer etwas Verdorbenes gegessen oder sich einen Infekt eingefangen hat, leidet unter Bauchweh und Verdauungsproblemen und fragt sich: Was hilft gegen Durchfall? Das kennt wohl jeder, und insbesondere Kinder haben in manchen Entwicklungsphasen sogar mehrfach pro Jahr Durchfall.

Zwar hat die Verdauungsstörung häufig harmlose Ursachen, dennoch sollte sie zügig behandelt werden. Denn Durchfall ist nicht nur unangenehm, sondern er schwächt auch den Körper, wenn er länger anhält. Diese einfachen Maßnahmen und Hausmittel helfen, den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Was hilft schnell gegen Durchfall?

Das A und O bei einer Durchfallerkrankung ist es, den Verlust von Flüssigkeit auszugleichen. Sonst kann Durchfall vor allem bei Kindern und alten Menschen zu Austrocknung führen und dadurch selbst dann gefährlich werden, wenn die Ursache der Erkrankung eigentlich harmlos ist.

Denn der Körper verliert durch Durchfall viel Flüssigkeit und wichtige Mineralien, die ihm durch vermehrtes Trinken wieder zugeführt werden müssen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, eine Trinklösung herzustellen, deren Zutaten sich in jedem gut sortierten Haushalt finden.

Man benötigt dafür:

  • 1 l Mineralwasser (möglichst kein Leitungswasser, weil das in einigen Ländern bakteriell belastet sein kann)
  • 4 TL Zucker
  • ¾ Teelöffel Kochsalz
  • 1 Tasse Orangensaft (oder ersatzweise zwei Bananen dazu essen)

So wird die Lösung hergestellt:

Wasser und Orangensaft mischen, Salz und Zucker unterrühren. Etwa drei Liter am Tag davon trinken (bei einem Körpergewicht von 75 kg).

4 Hausmittel gegen Durchfall – von Heilerde bis heilsamen Tee

Wie lange der Durchfall anhält und wie schwer die Erkrankung verläuft, lässt sich mithilfe einiger bewährter Hausmittel erheblich beeinflussen.

Da vor allem Babys und Kleinkinder – etwa beim Zahnen oder während Erkältungsinfekten – immer mal wieder unter Durchfall leiden, sind Eltern gut beraten, die folgenden SOS-Mittel ständig vorrätig zu haben.

1. Heilerde als bewährtes Durchfall-Hausmittel

Das Pulver aus der Apotheke gehört zu den ältesten Hausmitteln bei Durchfall und zeigt häufig bereits nach wenigen Stunden Wirkung. Ein Heilerde-Trunk bindet die Bakterien im Darm und hilft dem Körper, die Keime auszuscheiden und das Gleichgewicht der Bakterien im Verdauungstrakt wiederherzustellen.

Gleichzeitig versorgt Heilerde den Körper mit wichtigen Mineralien und Spurenelementen. Bitte beachten Sie, dass Heilerde erst ab einem Lebensalter von 2 Jahren geeignet ist.

Anwendung: Einen bis zwei Teelöffel Heilerde in 250 Milliliter Mineralwasser einrühren und über den Tag verteilt etwa zwei bis drei Gläser trinken.

2. Hausmittel bei Durchfall: Probiotika können helfen

Die Zusammensetzung der Bakterien im Darm – die sogenannte Darmflora – hat entscheidenden Einfluss darauf, ob der Verdauungsvorgang reibungslos ablaufen kann.

Ist das Verhältnis zwischen „guten“ und „schlechten“ Bakterien im Darm gestört, ist seine Selbstheilungskraft gestört, ein Magen-Darm-Infekt kann dann schwerer ausheilen.

Sogenannte Probiotika versorgen den Körper mit Bakterienstämmen, die das Gleichgewicht der Darmflora wiederherstellen und laut Studien die Dauer einer Durchfallerkrankung um einen Tag verkürzen.

Probiotika sind zum Beispiel in Joghurt enthalten; in der Apotheke gibt es Probiotika auch in Kapsel- oder Pulverform. Bitte beachten Sie die Altersempfehlung des jeweiligen Mittels.

3. Hausmittel Salbei-Tee ist wohltuend bei Durchfall

Salbei wirkt desinfizierend sowie krampflösend und hilft auch wegen seiner Gerb- und Bitterstoffe besonders gut bei Durchfall und Bauchschmerzen.

Damit das Kraut seine volle Wirkung entfalten kann, sollten Sie den Tee länger als sonst, nämlich fünf Minuten ziehen lassen. Für Babys werden Tees erst nach dem Abstillen empfohlen. Alternativ eignen sich spezielle Elektrolyt-Zuckerlösungen aus der Apotheke.

4. Akupressur bei Durchfall anwenden

Vielen Menschen hilft Akupressur dabei, körperliche Beschwerden sanft zu lindern. Die schonende Technik kann in jedem Lebensalter – auch bei Babys – angewendet werden.

So geht’s: Bei Durchfall wird das Zeigefinger-Grundgelenk auf der Seite, die zum Daumen zeigt, leicht gedrückt oder massiert. Etwa 30 Sekunden lang, ein- bis dreimal täglich wiederholen.

Wie entsteht Durchfall? Ab wann wird Durchfall gefährlich?

Von Durchfall spricht man, wenn jemand mehrmals täglich weichen oder flüssigen Stuhlgang hat, der häufig von Magenschmerzen begleitet wird. In seltenen Fällen scheint es fast, dass der Stuhl so dünn wird wie Wasser.

Dahinter steckt in den meisten Fällen ein Magen-Darm-Infekt, ausgelöst von hochansteckenden Noro- oder Rotaviren. Ein häufiger Auslöser von Durchfall ist auch das Bakterium Campylobacter, das durch Lebensmittel übertragen wird.

Aber auch Stress, die Einnahme von Antibiotika oder eine Nahrungsmittelallergie bzw. -unverträglichkeit kann den normalen Verdauungsvorgang vorübergehend stören.

In der Regel ist Durchfall harmlos und verschwindet nach kurzer Zeit wieder. Doch ab wann ist Durchfall gefährlich?

Wenn sich eine akute Erkrankung nach drei Tagen (bei alten Menschen und Kleinkindern nach zwölf Stunden!) nicht bessert oder andere Symptome wie Fieber, Erbrechen oder blutiger Stuhl hinzukommen, sollte ein:e Ärzt:in aufgesucht werden.

Das beste Hausmittel gegen Durchfall: Schonende Ernährung

Zu Beginn einer Durchfallerkrankung haben Sie vielleicht noch keinen Appetit – das ist völlig in Ordnung. Doch nach einigen Stunden sollten Sie versuchen, wenigstens flüssige oder breiartige Speisen zu sich zu nehmen.

Zumal einige von ihnen nicht nur den Nährstoffverlust verhindern, sondern zugleich medizinisch wirksame Substanzen beinhalten, die dem Darm helfen, selbst gegen die Erkrankung anzukämpfen.

Diese Rezepte sind geeignet für eine schonende Ernährung bei Durchfall:

Die Hauptzutat der nach dem Kinderarzt Ernst Moro benannten Suppe sind Karotten. Diese bilden während des Kochens Zuckermoleküle und binden die Durchfallerreger im Darm, so dass sie zügig ausgeschieden werden.

Zutaten für die Moro-Suppe:

  • 500 g Karotten
  • 1 l Wasser
  • 1 TL Salz

Zubereitung:

Karotten schälen, in kleine Stücke schneiden und in kochendem Wasser etwa 90 Minuten kochen. Mit einem Mixer fein pürieren und anschließend mit abgekochtem Wasser auf einen Liter auffüllen. Salz hinzugeben und gut verrühren.

Äpfel (vorher gründlich waschen!) enthalten sogenanntes Pektin, ein Ballaststoff, der im Darm Flüssigkeit aufnimmt und den Stuhl dadurch fester macht.

Durch das Reiben ist der Apfel leichter zu verzehren, für den Magen leichter zu verdauen, und das Pektin wird dem Körper über eine größere Oberfläche bereitgestellt.

Während des Garvorgangs bilden die Körner des Reis Schleimstoffe, die stopfend wirken und helfen, das Wasser im Darm zu binden.

Die zugegebene Prise Salz hilft zudem, den bei Durchfall gestörten Elektrolythaushalt zu stabilisieren. Und wenn Sie auf Vollkornreis setzen, werden Sie auch noch mit wichtigem Magnesium, Eisen und Vitamin B versorgt.

Die Ballaststoffe im Hafer regulieren die Verdauung und schützen den Darm. Bei akutem Durchfall sind Schmelzflocken verträglicher als kernige Vollkornflocken.

Zubereitung: 2 EL Schmelzflocken und 1 TL Salz in 250 mg kaltes Wasser rühren, unter Rühren zum Kochen bringen und köcheln lassen, bis die Suppe eingedickt ist.

Die Konsistenz der Banane lässt sie leicht stopfend wirken, zudem liefert sie dem geschwächten Körper jetzt viele wichtige Vitamine und Mineralien.

Wie auch der Apfel enthält die Frucht zudem Pektin, das überschüssiges Wasser im Darm bindet. Am besten verdaulich wird sie, wenn man sie mit der Gabel zerdrückt.

Was tun gegen Durchfall? Sanfte Hilfe aus der Homöopathie

Wenn er harmlose Ursachen hat, sind chemisch-synthetische Medikamente bei Durchfall in der Regel nicht nötig – und oft sogar wenig empfehlenswert. Denn einige Wirkstoffe zielen darauf ab, die natürliche Beweglichkeit des Darms – die Peristaltik – zu verringern. Dadurch verbleiben auslösende Keime unter Umständen sogar noch länger im Darm als ohne Behandlung.

Anders wirken homöopathische Wirkstoffe: Sie greifen nicht in die natürlichen Abläufe des Magen-Darm-Trakts ein, sondern fördern auf ganz natürliche Weise die Fähigkeit der Verdauungsorgane, sich selbst wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen.

Diese Mittel begünstigen die Heilung:

  • Arsenicum album D6: Es ist das Hauptmittel der Homöopathie gegen Durchfall und Erbrechen, die häufig mit großer Schwäche, Blässe und Unruhe einhergehen. Empfohlene Dosierung: 3-mal täglich 5 Globuli.

  • Veratrum album D6: Das homöopathische Mittel Veratrum album unterstützt den Körper bei Durchfall mit Bauchkrämpfen. Dosierung: 3-mal täglich 5 Globuli.

  • Colchicum D12: Es wird bevorzugt bei Durchfall mit Bauchschmerzen und Übelkeit eingesetzt, auch bei Bauchkrämpfen. Dosierung: 2-mal täglich 5 Globuli.

  • Okoubaka D3: Das Mittel Okoubaka verordnen Heilpraktiker:innen bei akutem Durchfall, auch auf Reisen und nach ungewohnter Ernährung oder für die Folgen einer Antibiotika-Therapie. Dosierung: 3-mal täglich 5 Globuli.

Durchfall ist eine häufige Beschwerde. Damit der Flüssigkeitsverlust nicht schwächt, helfen gegen Durchfall nicht nur Schonkost, sondern auch einfache Hausmittel und die Homöopathie.

Artikel-Quellen

Diarrhoeal disease, in: who.int

Elterninfo Durchfall, in: dgkj.de

Freedman, S. B., Willan, A. R., Boutis, K., & Schuh, S. (2016). Effect of dilute apple juice and preferred fluids vs electrolyte maintenance solution on treatment failure among children with mild gastroenteritis: a randomized clinical trial. Jama, 315(18), 1966-1974.

„Stille“ Apfelschorle schützt vor Austrocknung, in: test.de

Allen SJ, Martinez EG, Gregorio GV, Dans LF. Probiotics for treating acute infectious diarrhea. Cochrane Database of Systematic Reviews 2010, Issue 11. Art. No.: CD003048.

Tanju, O., & Kurt, F. Y. (2021). Effect of acupressure on procedural pain before heel lancing in neonates. Journal of Traditional Chinese Medicine, 41(2), 331.

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